Kloster Ljaskovo im Bulgarien-Lexikon

6 Kilometer nordöstlich von Veliko Tasnovo und in unmittelbarer Nähe von Ljaskovez befindet sich in einer Höhe von 439 Meter über dem Meeresspiegel das Kloster Ljaskovo, erbaut nach der Befreiung Bulgariens aus dem byzantinischen Joch. In der Vergangenheit regierte die Bojarenfamilie Assenvzi in dieser Region, eine mittelalterliche Festung hob sich früher erhaben empor. In dieser Festung bereiteten Aufständische im Jahr 1185 die Befreiung Bulgariens vor. Nach einer überlieferten Sage wurde zu Ehren dieses geschichtsträchtigen Ereignisses das Kloster „St. Peter und Pavel“ gebaut. Als die Türken Bulgarien eroberten, ist das Kloster eines der wenigen Gotteshäuser, welches nicht zerstört wurde. Zu dieser Zeit stand das Kloster in Kontakt mit russischen Gotteshäusern und es war der große russische Zar Peter I., der den Mönchen des Klosters im Jahr 1708 ein mit vergoldeten Buchdeckeln verziertes Evangelium schenkte. Diese wertvolle Reliquie wird heute in dem kirchlichen historisch-archäologischen Museum aufbewahrt. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Kloster Zeitzeuge bulgarischer Geschichte: 1700 bereiteten die Witwe Maria und ihr Sohn Stojan sowie der Freischärler-Führer Mirtscho Voivoda einen Aufstand vor. Eine erneute Revolution wurde hier im Jahr 1856 vorbereitet, als Kapitän Djado Nikola eine Schar mutiger Männer um sich versammelte. 1873 wurde im Kloster die berühmte geistige Schule von Tarnovo durch Erzbischof Ilarion Makariopolski gegründet. Bereits einige Jahre zuvor, am 12. Mai 1847, wurde hier die erste theologische Hochschule Bulgariens eröffnet. Nach der Befreiung nahm die Schule den Betrieb wieder auf, Rektor wird Erzbischof Kliment. Ende des 19. Jahrhunderts wird die Schule zum Grundstein der heutigen Priesterseminare. Während eines Erdbebens im Jahr 1913 wurde die gesamte Klosterkirche samt der wertvollen Malereien vernichtet, mittlerweile ist sie wieder aufgebaut.

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