
Bulgarien im Bulgarien-Lexikon
Bei einer Reise durch Bulgarien außerhalb der touristischen Hochburgen wird man feststellen, dass die Bewohner des Landes sehr nett und zuvorkommend sind. Vor allen Dingen ist die Gastfreundschaft der Menschen hier sehr groß und es kann passieren, dass man nach der Überwindung von Sprachschwierigkeiten in ein privates Haus eingeladen wird. Dann bringen die Familien alles auf den Tisch, was in Küche und Keller vorhanden ist. Auch bei einem Besuche im Restaurant versuchen Bulgaren oft, die gesamte Rechnung zu begleichen. Doch sollte man dabei vor allen Dingen bei den einfachen Leuten auf dem Land nicht vergessen, aus welchen Verhältnissen sie kommen. 50 Euro Rente beziehungsweise ein paar Hundert Euro Familieneinkommen sind keine Seltenheit, große Teile der Bevölkerung leben am Existenzminimum. Ob da nicht der „Reiche“ Gast aus dem Westen die Rechnung bezahlt, sollte hierbei nur eine kleine Überlegung sein. Und bei einer privaten Einladung sollte man ein Gastgeschenk nicht vergessen. Bei einer Unterhaltung wird man häufig feststellen, dass der bulgarische gegenüber fortan mit dem Kopf schüttelt. Das bedeutet keinesfalls Ablehnung des Vorschlages oder der Meinung, sondern Zustimmung – Kopfschütteln bedeutet „Ja“, Nicken hingegen „Nein“. In ländlichen Gegenden sollte man vor allen Dingen in Dörfern, wo vornehmlich ältere Frauen und Männer leben, „nackte Tatsachen“ nicht zur Schau stellen. In dieser Hinsicht herrscht in Bulgarien weit verbreitet eine andere Moral. Auch FKK ist am schwarzen Meer nicht so verbreitet wie zum Beispiel in Griechenland. Auch die Kirchen und Moscheen sollten mit dem nötigen Respekt wie zu Hause betreten werden. Gottesdienste werden nicht gestört, angemessene Kleidung ist erwünscht und beim Betreten vom Moscheen werden traditionsgemäß die Schuhe ausgezogen. 2001 kehrte der ehemalige bulgarische Zar Simeon II. von Sachsen Coburg und Gotha nach mehr als einem halben Jahrhundert aus seinem spanischen Exil zurück. Das Ex-Regierungsoberhaupt gründete die Partei „Nationale Bewegung Simeon II.“, die Partei gewann überraschend mit mehr als 45 Prozent die Wahlen. Den Zarentitel legte Simeon ab und wechselte zu seinem bürgerlichen Namen Simeon Sakskoburggotski – er wollte als Regierungschef innerhalb von 800 Tagen eine deutliche Verbesserung des Lebensstandards für alle Bulgaren herbei führen. Der Vorschlag des neuen Regierungschefs waren auf der einen Seite Lohnerhöhungen und auf der anderen Seite Steuersenkungen. Doch der konservative Kurs aus den Vorjahren wurde im wesentlichen beibehalten, es änderte sich nicht viel. Einzig die Wirtschaft erfuhr aufgrund der Reformen Simeons einen Aufschwung, von dem aber eher in-und ausländische Investoren sowie die Oberschicht statt der Durchschnittsbürger etwas hatten. Es herrschte eine hohe Arbeitslosigkeit, vor allen Dingen in der Landwirtschaft – Korruption war an der Tagesordnung. Im Jahr 2007 wurde Bulgarien in die Europäische Union (EU) aufgenommen. Infrastruktur Als Transitland zwischen dem Nahen Osten und Mitteleuropa ist Bulgarien eminent wichtig: Das Land hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz mit Eisenbahn und Straßen, jedoch noch wenige Autobahnen. Mit vier Flughäfen ( Sofia, Varga, Burgas und Plowdiw) steht das Land gut da. Hinzu kommt mit den Seehäfen Burgas und Varna sowie verschiedenen Binnenhafen eine gute Erreichbarkeit auf dem Wasserweg. An der Donau befindet sich der größte Binnenhafen in Russe. Drei internationale Verkehrskorridore führen durch Bulgarien, so dass man verkehrstechnisch als Mittler zwischen Europa und dem Nahen Osten kaum auf das Land verzichten kann. Aber auch andere Urlaubsziele sind interessant und sehenswert. Nachfolgend finden Sie eine kurze Übersicht unserer Reiseführer:
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