
Feste im Bulgarien-Lexikon
Viel Glück und ein langes Leben heißt es am Neujahrsmorgen, wenn die Kinder von Haus zu Haus ziehen und den Erwachsenen mit einer Rute der Kornelkirsche auf den Rücken hauen. Dafür kassieren sie als Belohnung kleine Geschenke. Zu Weihnachten wird derselbe Brauch gepflegt – nur mit dem Unterschied, dass heute im Gegensatz zu früher auch Mädchen daran teilnehmen dürfen. Survakane heißen die zahlreichen Feste in Bulgarien, die der Natur folgen. Sie beginnen Ende Oktober und erreichen ihren Höhepunkt in der Weihnachtszeit sowie an Neujahr. Geprägt sind die Feiern durch eine Mischung aus heidnischen, christlichen und modernen Elementen. Ganz groß wird der Dimitrovtag gefeiert, an dem nach alter Tradition die Ernte eingebracht werden soll. Zu früheren Zeiten wurden an diesem 26. Oktober die Saisonarbeiter bezahlt und sie konnten nach Hause gehen – wo dann die Zeit der großen Feste begann. Masken und Karnevalsspiele heißen sie übersetzt, die Kukeri: Sie finden meist in der Zeit um Weihnachten und Neujahr statt und dauern bis in den Februar hinein an. Bis heute leben bei den Kukeri die Reste alter Fruchtbarkeitsrituale weiter. Die so genannten Marteniza werden am 1. März an viele Freunde und Bekannt verschenkt. Die kleinen Püppchen aus weißen und roten Fadenbündeln werden oft mit Glasperlen verziert und sollen dem Beschenkten Glück bringen. Ein eigenartiger Brauch wurde in einigen Dörfern bis heute erhalten: Der Tanz auf dem Feuer reicht viele Jahrhunderte zurück und wird am 21. und 22. Mai vielerorts veranstaltet. Am heiligen Abend werden bis zu 9 vegetarische Gerichte serviert in der Hoffnung, der Tisch möge auch im nächsten Jahr wieder reichlich gedeckt sein. Das größte Glück erwartet den Menschen, der eine im Brot eingebackene Münze findet.
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