Perperikon im Bulgarien-Lexikon

Im Osten des Rodopen-Gebirges liegt eine Heiligenstätte aus der Neusteinzeit mit archäologischen Funden aus vielen Zeitabschnitten. Nordöstlich der heutigen Stadt Kardjali liegt die Stätte mit den vier Hauptteilen: Einer massiven Schutzmauer, dem im höchsten Teil und in Stein gemeißelten Akropol, einem großen Palast sowie den nördlichen und südlichen Vorbauten. Vor Jahrhunderten lebten und arbeiteten in Perperikon mehrere Generationen von Menschen, die alle ihre Spuren auf den Felsen hinterlassen haben. Ende des 6. beziehungsweise Anfang des 5. Jahrhunderts vor Christi Geburt schreibt man die Epoche der Neusteinzeit – in diese Zeit fällt die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Perperikon. Allerdings lediglich als kahles Felsmassiv, da die hier lebenden und arbeitenden Menschen noch keine Utensilien zum Bearbeiten der Steine kannten – sie überließen das lieber der Natur. So kam es zu der Tatsache, dass Perperikon zunächst nicht als Siedlung, sondern als heiliger Fels in die bulgarische Geschichte einging. Einige hundert Jahre später waren es die Römer und die Thraker, die immer größere Teile des Felsens ablösten. Die Arbeiter bauten damals aus den Felsbrocken Schutzmauern, die sie einfach ohne jegliches Verbindungsmaterial wie Mörtel oder anderen Baustoffen aufeinander setzten. Gemeinsam mit Troja und Mikene erlebte der Ort Perperikon seine erste Blütezeit, aus dieser Zeit stammen auch die aus tausenden von Felsbrocken entstandenen Tempelnischen und Grabstätten. Auch erste Kanalisationssystem wurden in dieser Zeit in dem bekannten Ort gebaut. Ein Teil der Altäre wurden zum Opfern von Mensch und Tieren genutzt. Das antike Geheimnis des Dinysos-Tempels in den Rodopen wurde durch Ausgrabungen in Perperikon verdeutlicht.

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