Madara-Reiter im Bulgarien-Lexikon

Ungefähr 1,5 Kilometer vom Dorf Madara entfernt steht der legendäre Reiter gleichen Namens auf einem senkrechten Felsen des Madara Plateaus. Der Madara-Reiter ist 23 Meter hoch und in den Fels hinein gehauen. Für die UNESCO ist das in Europa in seiner Art einzige Denkmal von weltweiter Bedeutung. In der Mitte der Bildhauerei ist ein Reiter dargestellt – vor ihm liegt ein Löwe, vom Speer des Kriegers durchbohrt. Man vermutet, dass die Szene wichtige historische Ereignisse darstellt und eine Vorstellung der mittelalterlichen Kunst in Bulgarien gibt. Eine weitere Annahme ist, dass mit dem Reiter Chan Tervel dargestellt ist. Ein Beweis dafür könnten drei Inschriften sein. Einer der Schriften ist auf das 8. Jahrhundert datiert, die Zeit des Chan Tervel, der als zweiter Herrscher Bulgariens gilt. Zwei andere Inschriften weisen auf Chan Kormisschi (8. Jahrhundert) und Chan Omurtag (9. Jahrhundert) hin- durch Wettereinflüsse sind die Reliefs beschädigt, sie spiegeln aber das Selbstbewusstsein und die Macht des jungen bulgarischen Staates wieder. Die Statue des Reiters steht in dem archäologischen Reservat „Madara“, welches nach Urteil von Experten völlig zu Recht als die „Wiege der altertümlichen Kultur“ bezeichnet wird. Das Reservat ist mit Beweisen für Menschenleben gefüllt, die hier seit der Antike um 4.000 Jahre vor Christi Geburt lebten. Geografische Bedingungen waren der Grund, dass sich die Menschen damals dort nieder gelassen haben: Das Plateau ist an zwei Seiten von hohen Felsen umgeben – ein natürlicher Schutz vor Eindringlingen. Hinzu kommen kleinere und größere Höhlen mit Felsenvordächern als Lebensraum. In der Nähe fließende Bäche und eine grandiose Pflanzenwelt, das alles zieht den Menschen magisch an.

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